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Henry Ertner

Meine Geschichte

Mein Name ist Henry Ertner, und mein Leben spielt sich zwischen zwei Welten ab. Die eine Welt ist mit der tschechischen Sprache verbunden, die andere mit der deutschen. Die Reise zu meinen Wurzeln begann schon viel früher. 1998 bin ich in Bayern gelandet und 2004 mein Magisterstudium abgeschlossen. 2012 habe ich ein Passiv Haus gebaut, doch den Schritt in Richtung Dissertation wagte ich erst später.

Wie so oft im Leben: spät, aber nicht zu spät, um sie zu Ende führen zu können. Als mein Vater Jan Ertner 2017 im Krankenhaus lag, äußerte er einen sehnlichen Wunsch:

„Ich will die Alpen sehen!“

Dieser Wunsch wurde zum Ausgangspunkt meiner Dissertation über „Deutsch als „Heritage Language“ im Riesengebirge“. Die Idee, ein Promotionsstudium in Bayern (Universität Augsburg) zu beginnen, verband sich mit der Möglichkeit, gemeinsam mit meinem Vater die Alpen zu erkunden.

Meine Geschichte ist eng mit dem Riesengebirge verbunden, der Heimat meiner Vorfahren. Als einer der wenigen Sudetendeutschen durften meine Großeltern, Heinrich und Thekla Ertner, in Schatzlar bleiben, während ihre Geschwister das Land verlassen mussten. Sie sprachen zeitlebens nur Deutsch.

Als „Heritage Speaker“ der deutschen Sprache erforsche ich, wie Sprache und Kultur über Generationen weitergeben werden.

• Was geschah mit den etwa 250.000 Sudetendeutschen, die nach 1945 blieben?
• Wie entwickelten sich ihre Sprachkenntnisse und die ihrer Nachkommen?
• Kommt es zu Sprachverlust in der dritten Generation?

Diesen Fragen gehe ich nach.

Folgen Sie mir auf dieser Reise durch Geschichte, Identität und Sprache

im (sudeten-) deutsch-tschechischen Grenzraum, die ein einziges Ziel hat:

sich selbst besser zu verstehen und

dadurch eine Brücke zwischen den beiden Ländern bauen zu können.